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KARL KAMPHENKEL - 32 JAHRE NATIONALER DIREKTOR DEUTSCHLANDS IN DER WMA

 

15. Oktober 2020   Karl Kamphenkel – der Nationale Direktor von Deutschland und damit der am längsten für die WMA tätige Nationale Direktor der WMA - von Freunden und Skikameraden liebevoll „Kalli“ genannt, stand in seiner Heimat Braunlage im Harz schon sehr früh auf Skiern und hat im Laufe seines Lebens gerade im Skilanglauf sehr viel bewegt. Sei es im heimatlichen Verein, im Harzer Skiverband/Niedersächsischen Skiverband, in der Schule auf der Suche nach Talenten für den Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ aber auch in der Nachwuchsarbeit des Deutschen Skiverbandes, wo er seine eigenen Kinder trainierte und zu höchsten Erfolgen führte. Aber auch als Wettkämpfer war Kalli von frühester Jugend bis ins hohe Seniorenalter äußerst erfolgreich gewesen und konnte zahlreiche nationale und internationale Titel erringen. Gerade auch im Bereich der Masters World Cups war er sowohl im Einzellauf als auch mit der Deutschen Staffel erfolgreich.

Kein Wunder also, dass bei den Sitzungen der WMA seine Stimme ein besonderes Gewicht hatte. Er war nicht nur ein vorbildlicher und gewissenhafter Funktionär von 1988 bis 2020, sondern auch aktiver Wettkämpfer, der konkrete Verbesserungen im Wettkampfgeschehen vorbrachte.

Dabei war er auch sehr oft ein guter Vermittler, wenn schwierige Entscheidungen zu treffen waren. Besonders in Erscheinung trat er öfter als Helfer in Notsituationen – so organisierte er z.B. 1997 eine Spendenaktion, um einem russischen Funktionär eine teure Herz-OP in einem deutschen Krankenhaus zu ermöglichen.

Kurz zusammengefasst einige Eckdaten seines Wirkens im Skisport:

- Erster Start bei Langlaufrennen im Winter 1952/53;

- Mitglied des DSV Juniorenkaders 1958/59;

- Heeresskimeister in der Patrouille und der Staffel 1961;

- Mehr als 20 Meistertitel im Einzel und der Staffel im Harzer und Niedersächsischen Skiverband;

- Mitglied der Nationalmannschaft ab Winter 1961/62 bis 1964;

- Ehrenamtliche Trainertätigkeit seit 1959/60;

- Deutscher Hochschulmeister über 30 km und der Staffel im Winter 1966/67;

- Einführung und Erteilung von Skiunterricht an den Braunlager Schulen im Jahr 1969;

- Wahl zum Jugendwart des WSV Braunlage im Jahr 1970;

- Mehr als 25 Jahre Trainertätigkeit Harzer/Niedersächsischer Skiverband;

- Trainerausbildung und Erreichung der A-Lizenz 1973;

- 1988-2012 Referent Seniorensport Nordisch im DSV;

- 1988-2020 Nationaler Direktor für Deutschland in der WMA;

- Organisation Deutsche Seniorenmeisterschaften ab 1989;

- Ab 1990 Organisation eines Sportleraustausches zwischen russischen und deutschen Skilangläufern;

- Teilnahme an 26 Masters World Cups mit 21 Podestplätzen;

- Mitarbeit an den Masters World Cups 1994 in Finsterau und 2012 in Oberwiesenthal;

- 1989 bis 2007 Teilnahme und Medaillengewinne an nationalen und internationalen Rollskiwettkämpfen;

- 2002-2004 Vorsitzender des FIS Rollski-Komitees.

Besonders verdient gemacht hat er sich nach der deutschen Wiedervereinigung in seiner Eigenschaft als Seniorenbeauftragter des Deutschen Skiverbands als es galt, die Skisportler/Innen von Ost und West in einer gemeinsamen Mannschaft zu betreuen. Ich möchte deshalb die Worte von Henner Misersky, einem häufigen Staffelkameraden, übernehmen:

„Kalli hat über viele Jahre dem deutschen Seniorenlanglauf nicht nur ein Gesicht gegeben, sondern durch sein vorbildliches, unermüdliches Engagement für eine Blütezeit gesorgt, die für uns Neubundesbürger insofern beeindruckend war, weil er für das Zusammenwachsen die entscheidende Persönlichkeit war. Ich habe ihn über die Jahre als fairen Wettkämpfer und akribischen Organisator kennen und schätzen gelernt und das Glück gehabt, mit ihm gemeinsame, unvergessliche Sporterlebnisse teilen zu können. Kalli war ein herausragender Sportsmann, ein großer Kämpfer, der dazu in einer Altersklasse startete mit einer Leistungsdichte, wie in keiner anderen im deutschen Seniorensport. Deutsche Meister, Seniorenweltmeister in Einzelwettbewerben im Sechserpack: Kalli Kamphenkel, Wolfgang Härle, Sepp Rederer, Herbert Walch, Walter Hierlmeier, Henner Misersky.

Sein klassischer skandinavischer Laufstil war eine Augenweide, seine offensive Wettkampfgestaltung und seine explosiven Schnellstarts als Startläufer in Staffeln waren für uns immer ein Gewinn. Dabei war er organisatorisch und zeitlich limitiert durch die Versammlungen, Besprechungen bei den Meetings der WMA.

Überwältigend war seine Kameradschaft und Hilfsbereitschaft bei Materialfragen, Quartier und Sorgen der älteren Teilnehmer.

Zu Kalli und seiner perfekten Arbeit gehört aber auch Heide! Ohne ihre Unterstützung und Hilfestellung wäre Vieles nicht möglich gewesen. Ich wünsche Beiden für die Jahre, die uns noch geschenkt werden, alle Gute und bedanke mich von ganzem Herzen bei einer außergewöhnlichen, hochgeschätzten Sportlerpersönlichkeit!“

Dem kann ich mich nur anschließen und sage besten Dank für alles - KALLI!

Erwin Mengel